Liebe Kinder,

auf dieser Seite erfahrt ihr etwas über die Heilige Elisabeth, Schloss Reinhardsbrunn, den Heiligen Bonifatius, Heiliger Nikolaus - Bischof von Myra, die Heiligen Drei Könige und über Martin Luther. Viel Freude beim Lesen.

 

Heilige Elisabeth

 

Könntet ihr euch vorstellen, von zu Hause weg zu gehen in ein fremdes Land ohne Mama, Papa, Geschwister oder deine Familie?

Ich nicht! Ich denke, ihr auch nicht. Wie muss sich da Elisabeth gefühlt haben, als sie im Alter von 4 Jahren von Ungarn nach Eisenach auf den Thüringen Landgrafenhof geholt wurde?

Im Jahre 1207 wurde Elisabeth im Norden von Ungarn auf der Burg Sàrospatak geboren. 1221 wurde sie im Alter von 14 Jahren mit dem Fürstensohn Ludwig vermählt. Elisabeth war schon als kleines Kind gerne in der Kirche und hielt sich oft in der Kapelle auf. Wenn sie mit anderen Kindern spielte, lenkte sie immer gezeilt ihre Wege so, dass sie zur Kapelle kamen. Eines Tages nahm sie in der Kirche ihre Krone vom Kopf und legte sie neben sich. Als ihre Schwiegermutter entsetzt fragte, warum sie das tue, antwortete Elisabeth: “Wie kann ich eine Krone aus Gold tragen, wenn Jesus eine Dornenkrone trägt!”.

Elisabeth selbst war sehr bescheiden. Sie verteilte an die Armen Brot, Decken und Kleidung. Sie nahm Kranke auf und pflegte sie. Ihr Mann Ludwig starb allzu früh im 5. Kreuzzug. Er wurde im Hauskloster Reinhardsbrunn beerdigt. Das Kloster Reinhardsbrunn war ihr Lieblingskloster. Hier hielten sich Elisabeth und Ludwig besonders gerne auf.

Landgräfin Elisabeth von Thüringen hatte mit ihrem Mann Ludwig 3 Kinder. Das Jüngste wurde erst nach dem Tode von Ludwig geboren.

Als die große Hungersnot 1226 kam, öffnete Elisabeth die Vorratskammern und verteilte das ganze Korn. Das aber duldete ihr Schwager und die Familie von Ludwig nicht. Sie hatten Angst um ihr Vermögen. Daraufhin verließ Elisabeth die Wartburg mit ihren Kindern und Dienerinnen. Sie lebte bei den Armen und zog von Tür zu Tür und bettelte. Als sie ihr Erbe ausbezahlt bekam, ging sie nach Marburg und baute dort ein Krankenhaus. In diesem Krankenhaus pflegte und versorgte sie selber die Kranken mit. Krank und geschwächt starb sie im Alter von nur 24 Jahren.

Am Pfingstfest, dem 27. Mai 1235, 4 Jahre nach ihrem Tod, wurde sie von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Sie ist die 1. Bistumsheilige vom Bistum Erfurt, vor Bonifatius und dem Heiligen Kilian und 2. Bistumsheilige vom Bistum Fulda.

Ihr Gedenktag ist der 19. November. Da sie so viel Gutes getan hat und barmherzig war, ist sie die Schutzpatronin von der Caritas. Auch tragen einige Krankenhäuser ihren Namen.

Mit Elisabeth verbindet man gerne Rosen. Sie stehen symbolisch für die Liebe, die Elisabeth den Menschen schenkte. Wenn du einen anderen Menschen magst oder ganz doll lieb hast, kannst du es ihm zeigen, indem du ihm eine Rose schenkst. Darüber freut sich jeder.

 

 

 

Schloss Reinhardsbrunn

 

Wer von euch aus der Gegend von Friedrichroda kommt oder dort  schon mal im Urlaub war, kennt bestimmt Schloss Reinhardsbrunn. Viele finden, es sieht aus, wie ein verträumtes Märchenschloss.

Was wisst ihr von dem ehemaligen Kloster und Schloss Reinhardsbrunn?


Gegründet wurde das ehemalige Kloster im  Jahre 1085 durch einen Grafen. Sein Name war Ludwig der Springer. Das Benediktinerkloster war eines der reichsten in Deutschland.
Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die wir auch als Heilige Elisabeth kennen, war oft hier. 1228 hat sie hier ihren Ehemann Ludwig beerdigen lassen. Ludwig war im 5. Kreuzzug an einer Seuche gestorben und wurde von Italien hierher zurückgebracht. Auch Martin Luther war hier im Kloster bei den Mönchen.
Man sagt, dass er nachts heimlich durch die Wälder ritt und mit den Mönchen vom Kloster gesprochen hat.  Ein Brand zerstörte das Kloster und im Bauernkrieg wurde es komplett zerschlagen. Viel später wurde hier in Reinhardsbrunn ein Schloss gebaut. Das war zwischen 1706 und 1827. In der Zeit der DDR war Reinhardsbrunn ein Hotel. Ganz viele Persönlichkeiten aus aller Welt waren dort gewesen. Fragt mal Oma und Opa, vielleicht erinnern sie sich daran.

Zur Zeit ist gar nichts im Schloss und man kann nur herein, wenn eine Führung stattfindet. Damit dies anders wird, hat sich Ende 2011 der Verein “Schloss und Park Reinhardsbrunn” gegründet. Er setzt sich ein, damit Schloss Reinhardsbrun bald wieder ein “Märchenschloss” wird. Hoffen wir doch alle, dass dies gelingen wird. Sicherlich habt ihr schon vom Schloss gehört, seid vorbeigefahren oder wart sogar schon drin.
Wenn nicht, dann fragt Mama, Papa, Oma oder Opa, ob sie mal mit dir dort vorbeischauen und an einer Führung teilnehmen.

Wir würden uns freuen, dich einmal im Schloss Reinhardsbrunn gegrüßen zu dürfen.

 

 

 

 

Heiliger Bonifatius

 

Bonifatius ist einer der bekanntesten Missionare, die wir kennen. Er wurde um 672/673 in Crediton in Südengland geboren. Sein richtiger Name war Weynfreth (Winfried, d. h. Freund des Friedens). Seinen kirchlichen Namen Bonifatius (lat.: der Wohltäter) bekam er von Papst Gregor II. im Jahre 719.

Bonifatius wuchs in einem Benediktinerkloster auf. Im Alter von 30 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den christlichen Glauben in  Europa zu verbreiten. Sein Weg führte ihn durch Bayern, Hessen und Friesland. Nach Thüringen kam er das 1. Mal 719, danach 724/726 und 742. Er gründete viele Klöster, sein Lieblingskloster war das in 744 gegründete Kloster in Fulda.

Kennt ihr die Geschichte von der “Fällung der Donareiche”?


Die Heiden glaubten an viele Götter. In der Nähe von Fritzlar ließ deshalb Bonifatius eine Eiche fällen. Diese war dem Donnergott “Donar” geweiht. Er wollte beweisen, dass diese Götter machtlos waren. Sie sahen, dass Bonifatius recht hatte und es nicht anfing zu blitzen und zu donnern. Daraufhin ließen sie sich taufen und wurden Christen.

Im Frühjahr 754 zog er nach Friesland. Dort wurde er von Räubern überfallen und getötet. Oft wird er mit der Bibel dargestellt. Und das deshalb, weil er versucht hat, sich damit vor den Dolchstichen zu schützen. Am 9. Juli wurde er von Mainz nach Fulda überführt und beerdigt. Es war sein Wunsch,  in Fulda in seinem Lieblingskloster beerdigt zu werden. Sein Grab befindet sich im Hohen Dom zu Fulda in der Krypta. Das ist unter dem Hochaltar eine kleine Kapelle.

Anfang Juni (immer an einem Sonntag) ziehen tausende Pilger aus den umliegenden Pfarrgemeinden von Fulda von allen Seiten “sternenförmig” zum Dom hin. Einige von ihnen gehen nachts oder in den frühen Morgenstunden los, um pünktlich ca. 9.00 Uhr dort zu sein. Aber auch kommen einige von weiter her oder sogar mit dem Rad (Radwallfahrt). Mit dem Läuten der Domglocken des Fuldaer Doms werden alle begrüßt und es wird dabei das bekannte Bonifatiuslied gesungen. Die Wallfahrt endet mit einer Messe am Domplatz.

Bonifatius ist der 1. Bistumsheilige des Bistums Fulda (2. Bistumsheilige ist die “Heilige Elisabeth”) und 2. Bistumsheiliger vom Bistum Erfurt (hier ist die “Heilige Elisabeth” 1. Bistumsheilige). Er wir

d auch der “Apostel Deutschlands” genannt. Sein Gedenktag ist der 5. Juni.

 

 

 

 

Heiliger Nikolaus – Bischof von Myra-

Wer weiß, wie der Nikolaus aussieht?

Einen langen Bart trägt er, er wird dicklich, aber freundlich dargestellt mit einem roten Gewand oder Anzug und schwarzen Stiefeln. So oder zumindest so ähnlich kennen wir ihn aus der Werbung und aus den Geschäften. Manchmal wird auch zu ihm “Weihnachtsmann” gesagt. Das aber ist eine Symbolfigur aus dem hohen Norden. Alljährlich sieht man ihn zur Weihnachtszeit. Aber der Weihnachtsmann ist nicht der Nikolaus. Deshalb sind in manchen Kirchen oder kirchlichen Einrichtungen die Schilder “Weihnachtsmannfreie Zone” zu sehen. Er ist dort nicht verboten, sie wollen aber darauf aufmerksam machen, dass der Nikolaus eigentlich ein Bischof war.

Nikolaus von Myra war ein Bischof. Er zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen in der Kirche. Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Man sagt, dass er um ca. 280 in der griechischen Stadt Patara geboren wurde. In Myra wurde er dann Bischof. Dieser Ort liegt in der heutigen Türkei und heißt Demre. In den Jahren der Christenverfolgung wurde Nikolaus gefangen genommen und gefoltert. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Myra. Deshalb ist der 6. Dezember der Namenstag des Bischofes, dem vermuteten Todestag.

Der Legende nach half der Heilige Nikolaus drei Töchtern eines armen Mannes. Sie hatten kein Geld, um zu heiraten, deshalb sollten sie auf dem Markt als Mägde angeboten werden. Nikolaus hörte davon und warf ihnen nachts Goldklumpen durch das Fenster. So konnten sie doch noch heiraten. Deshalb wird auch der Heilige Nikolaus manchmal mit drei Kugeln oder Äpfeln dargestellt. Außerdem sagt man, er habe Unschuldige vor dem Tode gerettet und ein in Seenot geratenes Schiff und noch vieles mehr.

Der Heilige Nikolaus ist Schutzpatron der Kaufleute, Pilger, Rechtsanwälte, Reisenden, Seeleute, Apotheker, Alter, Schüler und auch der Ministranten und Kinder.

Aus dem Schutzpatron der Kinder leitet sich der heutige Brauch ab, dass Kinder am Vorabend des Nikolaustages ihre Stiefel vor die Türe stellen. Am nächsten Morgen sind sie dann gefüllt mit leckeren Süßigkeiten.

Der Name Nikolaus kommt aus dem griechischen (nike = Sieg) und bedeutet: “Der Sieger im Volk”.

Auch wenn manchemal komische Sachen von dem Nikolaus erzählt werden, glaubt nicht alles. Er bestraft keine Kinder oder schimpft mit ihnen, er hat nur Gutes getan und will auch euch eine Freude bereiten. Deshalb vergesst nicht, eure Stiefel vor die Türe zu stellen.

 

 

Die Heiligen Drei Könige

 

In der Kirche hast du bestimmt schon mal gehört, dass der Pfarrer sagt:
“Erscheinung des Herrn”, er meint damit das Fest der Heiligen Drei Könige.
Dieses Hochfest wird am 6. Januar gefeiert. Die Heiligen Drei Könige werden auch die “Weisen aus dem Morgenland” genannt. Wie aber heißen die Drei Könige?

Wisst ihr es?

Ja klar, Caspar, Melchior und Balthasar.

Was wissen wir noch über sie?

Genau, sie haben einen Stern aufgehen sehen und sind ihm gefolgt, bis er in Betlehem über dem Geburtsort von Jesu anhielt. Der helle Stern war den Drei Königen ein Signal und ein Wegweiser. Sie brachten Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Was bedeutet dies?

Gold steht hier für eine symbolische Handlung: Gottes Sohn wird durch das Kostbarste, was die Erde hat, geehrt. Myrrhe ist ein bitter schmeckender, wohlriechender Saft des Balsambaumes. Früher in der Antike wurde er als kosmetisches und medizinisches Mittel eingesetzt. Weihrauch ist in gewissem Sinne der Ehre Gottes geweiht. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Brauch der Sternsinger. Verkleidet ziehen sie von Haus zu Haus, verkünden die Frohe Botschaft der Geburt Christi, bringen somit den Segen in die Häuser und sammeln für benachteiligte Kinder. Als Dank für die Spende hinterlassen sie an den Haustüren die Inschrift “C+M+B” mit der jeweiligen Jahreszahl.
Aber was heißt das?

Manche glauben, diese Buchstaben stehen für die Initialien der Drei Könige und werden somit fälschlicherweise damit übersetzt. Richtig heißt es:
“Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus.”

 

 

 

 

 

Martin Luther

 

“Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.”

 

Dieses Zitat von Martin Luther kennt ihr bestimmt alle. Ich persönlich finde, dass man an diesem wunderschönen Zitat erkennen kann, was für ein besonderer Mensch Martin Luther war. Betrachten wir ihn uns mal genauer:

Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Da seine Taufe zufällig auf den Martinstag fiel, nannten ihn seine Eltern “Martin”. Im Alter von 7 Jahren kam er in die Schule, lernte Lesen, Schreiben, Rechnen und auch Latein. Sein Vater wollte ihm ein Jurastudium ermöglichen. Doch als Martin in ein schweres Unwetter geriet, entschloss er sich Mönch zu werden. Im Juli 1505 trat er in das Augustinerkloster in Erfurt ein. Am 27. Februar 1507 wurde er zum Diakon geweiht und am 7. April des selben Jahres zum Priester und studierte Theologie.

Martin Luther aber gefiel einiges nicht an der Katholischen Kirche. Schon gar nicht, dass die Menschen sich mit Geld von ihren Sünden mit dem sog. “Ablassbrief” freikaufen konnten. Daraufhin schrieb er 95 Thesen auf und hängte sie an die Türe der Schlosskirche von Wittenberg. Auf dem “Reichstag zu Worms” im April 1521 wurde Luther verhört und daraufhin für “vogelfrei” erklärt, d. h. Martin Luther durfte von da an von jedem straffrei getötet werden. Auf seinem Rückweg “entführten” ihn deshalb seine Freunde, um ihn zu schützen und brachten ihn auf die Wartburg. Hier versteckte er sich unter dem Decknamen “Junker Jörg”. Nachts ritt er heimlich durch die Wälder und führte im Kloster Reinhardsbrunn Gespräche mit den Mönchen. In dieser Zeit übersetzte Martin Luther die Bibel vom Altgriechischen ins Deutsche in nur 11 Wochen. Die “Lutherbibel” ist immer noch die am meisten verwendete.

1525 heiratete Luther die aus dem Kloster geflohene Nonne Katharina von Bora. Mit ihr hatte Martin Luther 6 Kinder. Ein kath. Priester darf nicht heiraten, er muss auf Familie und Kinder verzichten. Martin Luther fand aber, dass Gott nichts dagegen haben kann, wenn ein Pastor heiratet. Deshalb dürfen evangelische Pastoren und Pastorinnen heiraten. Allerdings ist die Ehe im evangelischen kein Sakrament.

Martin Luther predigte und redete in der Kirche auf Deutsch. Die Menschen waren von ihm begeistert. Denn jetzt verstanden sie endlich, was geredt wurde. Am 18. Februar 1546 starb Martin Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben.

Der 31. Oktober ist Reformationstag. An diesem Tag feiert die Evangelische Kirche Geburtstag – “Gedenktag der Reformation”.

 

"Wenn Du ein Kind siehst, hast Du Gott auf frischer Tat ertappt".

 

 

 

 

Martin Luther mit seiner Ehefrau Katharina von Bora